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ULRIKE DANGENDORF Über IHRE Musik:
»Ich bin gerne unterwegs«
»… wenn Sie sich die Titel meiner Stücke anschauen, dann
wird ihnen auffallen, dass sie oft einen konkreten Ort,
eine Begegnung oder Begebenheit, eine Stimmung be-
nennen.
Es sind die akustischen Spuren, die diese Orte, Begeg-
nungen und Stimmungen bei mir hinterlassen und die
dann irgendwann zum Kristallisationskern eines musikalischen
Themas werden.
Manchmal ist eine solche Spur aus der Umwelt eigentlich schon
Musik. Der Rhythmus des Regens zum Beispiel,
oder der Klang des wandernden Windes: Im ›Tanz der Winde‹ wandert der Wind dann durch verschiedene Tonarten.
Wenn ich eine sehr konkrete Stimmung, eine Begebenheit, einen
Wunsch in Klänge fassen möchte, dann greife ich
auch gezielt auf traditionelle Stilmittel zurück: So
habe ich
das bunte Stimmengewirr auf dem italienischen ›Markt
von Recanati‹ in eine rasante Tarantella gefasst. Das
Anfangsthema von ›Happy Birthday Kilian‹ arbeitet
ganz entgegen meiner sonstigen Moll-Vorliebe mit einem aufsteigenden
Dur Dreiklang.
Manche Stücke entstehen aus der Improvisation –
z.B. die »Musik für einen Hexenschuss«.
Ab und zu wache ich auch mit einer Melodie auf, die
weiter verarbeitet werden will – z.B. mit dem ›Klezmer
in PARIS‹.
Nun beginnt die handwerkliche Arbeit der Komposition:
Formen finden und entwickeln, mit denen aus der Idee
ein stimmiges, spielbares Stück wird. Am Ende wird
dann meist noch einmal radikal gekürzt.
Ob wirklich eine stimmige Form herausgekommen
ist, ob der Bogen stimmt, das entscheidet sich letzt-
endlich im Dialog mit dem Publikum. Noch eine ganze
Weile feile ich nach jedem Auftritt wieder an den
neuen Stücken, verändere sie, sie werden noch
einmal kürzer, dichter, reduzierter. …«
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